Antwort 15 zu den 43 wichtigsten Security Controls
Gibt es Richtlinien für den Umgang mit Markenrechtsverletzungen?
Wenn Du als IT-Entscheider Verantwortung für die digitale Sicherheit Deines Unternehmens trägst, kommst Du an einem Thema nicht vorbei: Markenrechtsverletzungen. Was früher ein rein juristisches Problem war, ist heute tief in der Welt der Cyberkriminalität verankert. Angreifer nutzen Markenidentitäten, um Kunden zu täuschen, Vertrauen zu missbrauchen und Systeme anzugreifen. Domains, Logos, Namen und digitale Identitäten sind längst genauso gefährdet wie sensible Kundendaten oder geschäftskritische Systeme.
Die Frage, ob es Richtlinien für den Umgang mit Markenrechtsverletzungen gibt, lässt sich grundsätzlich mit Ja beantworten. Allerdings zeigt die Praxis, dass diese Richtlinien nur dann Wirkung entfalten, wenn sie mit klaren Prozessen und technischen Maßnahmen verknüpft werden. Ein rein technischer Ansatz greift zu kurz, ebenso wie eine rein juristische Betrachtung. Erst in der Verbindung von organisatorischen Regeln, rechtlichen Mitteln und moderner IT-Security entsteht ein wirksamer Schutzschild für Deine Marke.
Markenmissbrauch als Sicherheitsrisiko
Markenrechtsverletzungen haben längst eine neue Qualität erreicht. Es geht nicht nur um gefälschte Logos auf billigen Produkten oder Nachahmer im Handel. Heute bedienen sich Cyberkriminelle an der DNS-Infrastruktur, um täuschend echte Domains zu registrieren. Sie bauen Fake-Webshops oder Social-Media-Profile auf, die aussehen wie das Original, und nutzen kompromittierte Markennamen für Phishing-Kampagnen. In diesen Fällen ist das Markenrecht unmittelbar mit der IT-Sicherheit verbunden. Jeder erfolgreiche Angriff kann zu massiven finanziellen Schäden führen, aber vor allem zu einem dauerhaften Vertrauensverlust bei Deinen Kunden.
Warum Richtlinien unverzichtbar sind
Technische Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Spamfilter oder klassische Antivirenlösungen sind wichtig, aber sie allein reichen nicht aus, um Markenmissbrauch wirksam zu verhindern. Genauso entscheidend ist es, klare Richtlinien im Unternehmen zu verankern. Dazu gehört die Festlegung, wer im Ernstfall die Verantwortung trägt und wie Abteilungen wie IT-Security, Recht und Kommunikation zusammenarbeiten. Es braucht definierte Playbooks für Incident Response, die festlegen, wie schnell Fake-Domains gemeldet, schädliche Inhalte entfernt oder betroffene Kunden informiert werden. Auch regelmäßige Überprüfungen von Marken- und Domain-Portfolios sind eine Pflichtaufgabe, um Risiken rechtzeitig zu erkennen.
Ebenso wichtig ist es, die eigene Belegschaft zu sensibilisieren. Mitarbeiter müssen wissen, wie Markenmissbrauch aussehen kann, wie er sich äußert und über welche Kanäle eine Verdachtsmeldung weitergeleitet werden soll. Ohne diese organisatorischen und kulturellen Grundlagen bleibt jede technische Maßnahme ein Flickwerk.
Der technologische Hebel im Brand Protection
Parallel zu organisatorischen Maßnahmen ist die technologische Absicherung entscheidend. Hier stehen Unternehmen heute leistungsfähige Lösungen zur Verfügung, die weit über klassisches Monitoring hinausgehen. Sie schaffen Transparenz über Bedrohungen im offenen Internet, im Deep Web und sogar im Darknet, und ermöglichen es Dir, frühzeitig zu reagieren.
Ein Beispiel ist RAPID7, eine Plattform, die Markenrisiken umfassend adressiert. Mit ihr lassen sich Bedrohungen im Clear-, Deep- und Darkweb überwachen. Bedrohungsdaten werden nicht nur gesammelt, sondern auch angereichert und den relevanten Markenassets zugeordnet. Das erleichtert die Priorisierung und zeigt, wo wirklich Handlungsbedarf besteht. RAPID7 unterstützt Dich zudem dabei, kompromittierte Domains oder betrügerische Inhalte schnell zu entfernen. Ergänzt wird dies durch eine umfangreiche Bedrohungsdatenbank und Funktionen für das IOC-Management, sodass Indikatoren für Angriffe direkt in Deine bestehenden Sicherheitssysteme eingespeist werden können.
Eine andere Herangehensweise bietet CrowdStrike mit Falcon Recon. Dieses Tool legt besonderen Wert auf Echtzeit-Warnungen und die Überwachung von Foren, die nicht öffentlich zugänglich sind. Gerade dort planen Angreifer häufig ihre Aktivitäten. Falcon Recon informiert Dich unmittelbar, wenn eine Bedrohung für Deine Marke sichtbar wird, und liefert gleichzeitig Empfehlungen für geeignete Gegenmaßnahmen. Damit erhältst Du nicht nur Informationen, sondern auch konkrete Handlungsvorschläge, um schnell reagieren zu können.
Technik plus Richtlinien schaffen Sicherheit
Richtlinien für den Umgang mit Markenrechtsverletzungen existieren, doch sie sind nicht in einer globalen Norm festgeschrieben. Vielmehr musst Du sie aktiv im Unternehmen etablieren und mit den passenden technischen Hilfsmitteln kombinieren. Nur wenn Prozesse, Verantwortlichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen klar definiert sind, entfalten Security-Lösungen ihre volle Wirkung.
Für Dich als IT-Entscheider bedeutet das: Ein umfassender Schutz Deiner Marke entsteht erst dann, wenn Du organisatorische Leitlinien mit technologischen Lösungen wie RAPID7 oder CrowdStrike Falcon Recon zusammenführst. Denn während die Technik Dir Transparenz, Monitoring und schnelle Gegenmaßnahmen bietet, sorgen klare Richtlinien dafür, dass diese Informationen im Unternehmen richtig genutzt und rechtlich wirksam durchgesetzt werden.
Am Ende geht es darum, Markenmissbrauch nicht nur zu entdecken, sondern konsequent zu verhindern und Vertrauen langfristig zu sichern.
